Wer hätte das gedacht? Der Ein oder Andere hat es wahrscheinlich erträumt, gehofft und vielleicht auch ein wenig darauf spekuliert, da die vorherigen Ergebnisse unsere Judoka bereits überzeugend waren, aber dass es dann tatsächlich noch einen Titelgewinn durch Hannah Glauner für den JCWK in Leipzig gibt, hat alle doch absolut euphorisiert. Und damit nicht genug: Julia Scheida baut die Führung in der Vereinswertung durch eine Silbermedaille weiter aus: bester Verein in Deutschland!!!!
Schon vor einiger Zeit gab ich unserer lieben Hannah den Spitznamen Goldhannah und heute passt das definitiv.
Einem judofachkundigen Zuschauer dürfte wohl schon nach wenigen Kämpfen klar gewesen sein, dass es in der Klasse -52kg eine klare Favoritin auf den Titel gab. Wenn alles regulär und nach den richtigen Leistungsverhältnissen liefe, doch wie sagt unser legendäre Trainer Lutz immer „Zu einem Titelgewinn gehört soviel mehr als das eigene Können und der Trainingsfleiß…“ Sicherlich hat „Kalulu“ recht damit, doch in Leipzig gab es kein Zweifeln und keine Hürden. Hannah marschierte regelrecht durch die Vorrunde und deklassierte die Konkurrenz: nach drei vorzeitigen Siegen stand sie verdient als Poolsiegerin fest. Vereinsvorsitzende Kerstin Hartmann schlussfolgerte richtig: „Der Livestream ist zu langsam für Hannah!“ Im Halbfinale ließ Hannah dann zumindest alle heimischen Fans einschalten, ehe sie den Kampf erneut vorzeitig beendet. Während der Schul- und Fädelszüge im Bergischen ging es dann endlich ins Finale. Hier hielt die Gegnerin gut dagegen, konnte der Dominanz der Löwin aber nicht wirklich etwas entgegen setzen. Nach einer mittleren Wertung und zwei Strafen für die Osnabrückerin war es besiegelt: Hannah Glauner heißt die neue Deutsche Meisterin -52kg.
Auch in der ersten Waagerunde startete Ida von Grünberg zum ersten Mal auf einer nationalen Meisterschaft. -57kg musste sie eine Auftaktniederlage hinnehmen. In der Trostrunde ging Ida dann nach zwei tollen Wurfaktionen als Siegerin von der Matte. Im dritten Kampf wurde das Abenteuer Deutsche dann für sie beendet, doch wie es sich für die JC-Familie gehört, unterstützte sie sofort ihre Trainingskameradinnen.
Am Nachmittag trat Julia Scheida -40kg in ihrem ersten U18 Jahr auf die Matte. Im vorgepoolten System ging es direkt mit einer wahren Judoschlacht los. Nach unfassbaren 10 Minuten Kampfzeit erhielt die Gegnerin die dritte Strafe und Julia gewann. Im zweiten Kampf lief es auch gut für die JClerin, doch einer ihrer Ansätze geriet etwas außer Kontrolle und wurde mit Hansokumake wegen „Diving“ bestraft. Julia war somit zum Zuschauen verdammt und beobachtete, wie die Frankfurterin, die Julia zuvor bezwingen konnte, den Sieg erringen konnte. So hatten sich die drei Athletinnen im Kreis geschlagen und die Fans zu Hause mit dem Ende des Turniertages gerechnet, da nach der Unterbewertung üblicherweise die Zeit zählt. Bei einer solch bedeutenden Maßnahme wie die DEM entschied die Jugendleitung aber bereits im Vorfeld in diesem Fall Stichkämpfe durchzuführen. Julia war also schlagartig wieder im Spiel und bestätigte dem DJB, dass sie sich für das richtige System entschieden hatten. Den Stichkampf gewann sie souverän und stand so anstelle der Umkleide plötzlich im Halbfinale der Meisterschaft. Hier konnte Julia wieder beeindrucken und mit kleiner Wertung den Kampf für sich entscheiden. Im Finale endete dann die Siegessträhne, doch niemand wertete dies als Verlust, denn unser Küken hatte überragend Silber gewonnen.