Das Karnevalswochenende steht seit vielen Jahren unter dem Zeichen der Deutschen Meisterschaft U18 in Leipzig.
So reiste unser JC-Team auch in diesem Jahr mit großen Träumen zu den Titelkämpfen.

Am ersten Tag lief heute alles wie am Schnürchen: Julius Glaser erkämpfte den Titel des Deutschen Meisters und Youngster Phil Cabecana wurde durch eine starke Vorstellung Dritter. Trainer Kaweh Scheida geriet vor Ort ganz schön ins Schwitzen, da die beiden Löwen in derselben Waagerunde dran waren und teilweise hintereinander oder versetzt auf die Matte mussten.

Beginnen wir mit Phil in der Klasse -55kg:
Geboren 2010 war schon seine Teilnahme in Leipzig ein großer Erfolg, da er auf teils deutlich ältere Judoka traf. Phil ließ sich in gewohnter Manier davon aber nicht beeindrucken und zog mit zwei vorzeitigen Siegen in das Poolfinale ein. Hier trat er mit Löwenmut auf den dominierenden Muchamed Mutoshvili aus Göttingen. Phil kämpfte beherzt und glich einen Rückstand durch einen halben Punkt aus. Kurz vor Schluss gelang es dem Favoriten dann aber doch, sich durchzusetzen. In der Trostrunde gewann der Löwe wieder äußerst souverän. Den Einzug in das kleine Finale sicherte er sich dann in seinem fünften Kampf durch einen Überraschungsangriff gegen einen starken Gegner. Im Kampf um Bronze entwickelte sich ein spannendes Duell bei dem beide Athleten jeweils eine kleine Wertung erzielen konnten. Dies war die Neuauflage des Finales der Westdeutschen. Vor zwei Wochen hatte Phil das Duell noch verloren. Die Zeit lief runter und das Golden Score (die Verlängerung) war in Sicht, doch unser Löwe nahm allen Mut zusammen, startete einen starken Konterangriff und gewann! Trotz des verklingenden Zeitsignals hielt der Youngster seinen Kontrahenten noch bis zum endgültigen Sieg im Haltegriff fest, sodass ihm die Medaille nicht mehr zu nehmen war: Bronze für den JCler – wow!

Zu dem Zeitpunkt war Julius Glaser -60kg die Medaille schon sicher, doch an diesem Tag wollte er gerne nach den Sternen greifen. Schließlich hatte der Vorzeigeathlet in den Vorjahren in Leipzig bereits Silber und Bronze geholt.
Durch die Vorrunde marschierte Julius wie ein Wirbelwind. Seine Kämpfe dauerten nie länger als eine Minute und ein ähnliches Bild wiederholte sich im Einzug in das Finale. Sein Kontrahent war durch Julius Dominanz bereits nach dem ersten Angriff inklusive Übergang in den Boden zur Aufgabe gezwungen. Im Endkampf kam es zur Wiederholung des Finals auf Westdeutscher Ebene. Die beiden Judoka verbindet eine jahrelange Freundschaft und ein gemeinsamer Weg. In einem harten Schlagabtausch konnte Julius sich letztendlich wieder vorzeitig durchsetzen. Ein geschickt angesetzter Konter brachte ihm den Titel des Deutschen Meisters und komplettierte seine private Medaillensammlung zu einem vollständigen Satz. Großartig!

Übrigens: mit dieser starken Quote belegte der JC Wermelskirchen Platz 2 der Vereinswertung der männlichen Jugend U18 – hinter dem fast doppelt so großen JC 66 Bottrop und vor dem Gigant TSV München Großhadern.