Die kampfbegeisterten Frauen des JC Wermelskirchen hatten es sich nicht nehmen lassen, in der zweiten pandemiebedingt geplagten Saison in der Oberliga an den Start zu gehen und boten dem NWJV an, den Kampftag auszurichten. Zusammen mit dem JCWK fanden sich letztendlich nur zwei weitere Clubs in der Oberliga deren Frauen ebenso kämpfen wollten. Am letzten Tag im Oktober traf man sich folglich in Wermelskirchen um endlich mal wieder Wettkampfluft zu schnuppern.
Zwar stand ein glitzernder Pokal, der die Siegermannschaft nach Hause begleiten sollte, präsent in der Halle, doch von Anfang an war klar: darum geht es so überhaupt gar nicht heute. Vielmehr genossen die Löwinnen das Auspacken der gelb-schwarzen Judogis, das Wiedersehen mit vermissten Kameradinnen, die tolle Gemeinschaft und die besondere Atmosphäre eines Ligakampftages. Dabei war Letzteres in diesem Jahr recht bescheiden ausgefallen, da sich über 50 Kids und Betreuer zum selben Zeitpunkt in Hachen befanden und auch, weil man coronabedingt nicht die große Werbetrommel rühren wollte. Dennoch fanden einige „Edelfans“ den Weg in die Gymnasiumshalle und das reichte den Damen vollkommen. Schließlich war es ja einfach nur ein „Training mit Pokal“ und doch konnte die Eine oder Andere in der Nacht zuvor nur schwer schlafen.
Auch Lutz Hartmann unterstützte seine „Mädels“ (die an dem Tag eindeutig mit Abstand den höchsten Altersdurchschnitt auf die Waage brachten) erfreulicherweise sowohl als Coach als auch als Fotograf trotz „Judorente“ tatkräftig. So freuten die Löwinnen sich gleich dreifach über sein Erscheinen.
Vierfach hatte es in der Mannschaft im vorangegangenen Jahr Nachwuchs gegeben, sodass es für einige Kämpferinnen auch so ein besonderes Comeback war. Nach vier Jungs wird Frauke Ende diesen Jahres dann für den ersten weiblichen Nachwuchs sorgen.
Sara Eckert, Lara Hartmann, Maja Halfmann, Hanna Kalff und Alisha Sheikh unterstützten das Team hervorragend, konnten aber verletzungs- oder krankheitsbedingt selbst nicht antreten. Somit konnten die Löwinnen die 57er Klasse nicht besetzen. In jede Begegnung startete man also 0:2 da in Hin- und Rückrunde gekämpft wurde.
Gegen Bevergern gewannen Katrin Seide und Regina Znanewitz (-70kg) souverän. Julia Glaser (-52) musste sich der starken und jungen Konkurrenz in beiden Kämpfen beugen. Auch Natica Gulich und Vanessa Kopperberg (-63) unterlagen. Im Schwergewicht verlor Gina Alcamo überraschend, doch Löwen-Mama Frederieke Grätz gewann nach zweijähriger Pause ihren Kampf vorzeitig. Stella Bevergern wurde durch den 7:3 Sieg Meister, da sie zuvor auch das Shihai Judoteam besiegt hatten.
Gegen das Kölner Team konnten die Löwinnen erneut die 70kg-Klasse vorzeitig zwei Mal durch Katrin Seide und Regina Znanewitz(-70kg) gewinnen. Julia Glaser (-52) hatte wieder einmal die wohl schwerste Aufgabe, schon allein deshalb, weil sie alle vier Kämpfe bestreiten musste. Sie zeigte trotz verletzungsbedingtem Trainingsrückstand eine klasse Leistung. Vanessa Kopperberg traf auf eine alte Bekannte und revanchierte sich gekonnt für eine Niederlage in der Vergangenheit. Auch Natica Gulich ging im Rückkampf der 63kg-Klasse als Siegerin von der Matte. Mit zwei weiteren klaren Siegen +70kg durch Sandra Wolski und Gina Alcamo sicherten die Löwinnen den Mannschaftssieg mit 6:4.
Alle Fotos von Lutz Hartmann!