Jessica Bitterlich aus der Physiopraxis Admiraal und Sven Dicke, Trainer im JCWK,  begrüßten am heutigen Samstag über 20 Teilnehmer zu einem Workshop zum Thema Sturzprophylaxe.

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen und die Mattenfläche ist mit Sitzgelegenheiten belegt

Pünktlich um 10:00 Uhr begrüßten Jessica Bitterlich aus dem Praxisteam der Physiopraxis Admiraal und  Sven Dicke, 2. Vorsitzender und Trainer des JCWK die Teilnehmer.

„Wir im Judosport lernen zu fallen, ohne dass wir uns verletzen und heute wollen wir Ihnen Tipps mit auf den Weg geben, wie sie das Fallen vermeiden können.“, so startete Sven die Infostunde.

Geboren und realisiert wurde die Idee von Sven gemeinsam in verschiedenen Gesprächen zwischen der Physiopraxis, der Ehrenamtsbeauftragten Christine Beyer von der Stadt Wermelskirchen und dem Kreissportbund mit Yvonne Holtmann.

In verschiedenen Teamsbesprechungen mit Jessica, Sven und Claudia Krüger, die heute krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte, wurde der Tag vorbereitet. Yvonne Holtmann gestaltete die Informations-Flyer. Freitagabend wurde dann das Dojo vorbereitet, indem die Mattenfläche abgedeckt, die Präsentationstechnik getestet und Stühle für die Teilnehmer aufgestellt wurden. Natürlich gab es auch Getränke und Obstsnacks für alle.

Jessica als Fachfrau für den Reha-Sport führte dann durch die Stunde und erklärte die Ursachen von Stürzen. Und diese sind vielfältig wie sich im Lauf des Vortrages zeigte. Es sind zum einen äußere Einflussfaktoren wie Unebenheiten, schlechte Beleuchtung, wechselnde Oberflächen usw. Aber natürlich spielt auch die körperliche Konstitution eine große Rolle, ob man Stürze vermeiden kann. Nachlassende Seh- oder Muskelkraft und Krankheiten begünstigen die Neigung zum Sturz.

Wie man diesen äußeren Faktoren begegnen kann, wurde den Teilnehmer erklärt. Sei es, dass man sich Nachtlichter anschafft, die erste und letzte Stufe einer Treppe besonders beleuchtet oder man sich von alten Teppichläufern trennt, die gerne Stolperkanten bilden. Aber auch ausreichend Platz in der Wohnung auf den sogenannten Verkehrsflächen schaffen ist wichtig.

Und dann muss man natürlich auch an sich selber arbeiten, wie Jessica betonte. Die Kombination aus Bewegung, Ausdauer, Kraft und Koordination sind die Grundlagen, um sich sicher zu bewegen und auch wichtig, um sich beim Stolpern abfangen zu können, damit es erst garnicht zum Sturz kommt.

Zu diesemThemenbereich zeigte Sven unter Anleitung von Jessica, die Backward Chain. Dabei wird geübt, wie man mit Hilfe eines stabilen Stuhls vom Stand in den Boden zum Liegen kommt. Und dann wird in umgekehrter Reihenfolge wieder aufgestanden. So kann jeder für sich testen, wie weit er sich der Bodenlage nähern kann. Es geht über die Schrittstellung, den Schützenstand, die Bankposition ins Sitzen bis zum Liegen und dann wieder zurück.

Dann wurden weitere Übungen von Jessica und Sven vorgeführt, welche die Kraft, Ausdauer und Koordination stärken. Alle Übungen und Vorschläge konnten sich die Teilnehmer als Ausdruck zum Nachlesen mit nach Hause nehmen. Und wieso sich ein Judoka beim Fallen nicht verletzt, wurde auch gezeigt, als Sven (natürlich gewollt) über Jessicas Fuß stolperte. „Wir stützen uns nicht ab, sondern wir rollen über die Arme und Körperseite ab.“, machte Sven deutlich und zeigte die Schlüsselpunkte einer Fallschule.

Das Feedback der Teilnehmer zeigte, dass wir mit dieser Prämiere sicherlich einen ersten wertvollen Anstoß geben konnten und eine Fortsetzung sinnvoll ist.

Am Schluss appellierten Jessica und Sven, dass sich die Teilnehmer am besten verschiedenen Reha- oder Sportangeboten anschließen sollten. Denn gemeinsam in der Gruppe lässt sich der innere Schweinehund einfacher bekämpfen, als alleine.