Seit gestern gibt es 5 neue Blaugurtträger im JCWK. Die Premiere der Online-Prüfungsvorbereitung mit anschließender Prüfung war sehr erfolgreich.

Ein Gruppenbild der besonderen Art: Trainerin Katrin und Prüfer Sven mit den digital zugeschalteten Prüflingen und Partnern

Als Cheftrainerin Katrin Seide erfuhr, dass der Judoverband in dieser außergewöhnlichen Zeit Online-Gürtelprüfungen erlaubt, handelte sie sogleich. Der JC Wermelskirchen schrieb eine Prüfungsvorbereitung via Videokonferenzen aus und startete mit einer Pilotgruppe sogleich das Training.
Die fünf Athleten dieser ersten Trainingsgruppe stammen aus Judofamilien und bereiteten sich bereits vor der Hallenschließung auf den blauen Gürtel vor. Da das Judotraining in Wermelskirchen seit Mitte März ruht, war der Traum vom nächsten Kyugrad für Natica und Mayla Gulich, Julius und Julia Glaser sowie Carolin Scheida jedoch zunächst in weite Ferne gerückt. Umso mehr waren sie Feuer und Flamme für die Idee von Katrin Seide. So traf sich die Gruppe regelmäßig nicht im wunderschönen Sportkarree, wo die drei Familien in normalen Zeiten nahezu täglich sind, sondern vor dem Bildschirm. Mayla und Julius trainierten mit ihren Müttern, während Caro den älteren Bruder Till verpflichtete. Während des Heimtrainings zeigte sich vor allem ein Platzproblem und die körperlichen Voraussetzungen der Paare waren recht unterschiedlich, doch die Athleten meisterten mithilfe der Trainerin diese Hürden mühelos.

So stellten sie sich am letzten Apriltag der Online-Prüfung. Prüfer Sven Dicke war nicht weniger streng als auf der Tatami, doch im Resümee sowohl von der Aktion als auch von den gezeigten Leistungen begeistert: „Ihr habt das unter den schwierigen Bedingungen prima gemeistert und gezeigt, dass ihr den neuen Gürtel verdient tragen werdet.“ Die Onlineprüfung hat dabei für Dicke nicht nur Nachteile: „Wir sehen durch den veränderten Winkel viel mehr als live auf der Matte.“ und Familie Gulich ergänzt: „Für die Kata hatten wir im heimischen Wohnzimmer viel mehr Ruhe als vor dem großen Publikum im Dojo.“ Unverändert war jedoch die Nervösität vor der Prüfung und währenddessen. „Nervös ist man immer, egal wie die Prüfung stattfindet und wie gut man sich vorbereitet hat“ sagte Julia Glaser. So fiel von allen die Erleichterung ab, als Dicke das gute Ergebnis verkündete. Der WDR verfolgte die Aktion und wird in einigen Wochen einen kurzen Beitrag von Gerry Spratte senden. Hier der Link zum Film.

Der WDR zu Gast im Sportkarree

Eine Gürtelprüfung, die Familie Gulich so schnell nicht vergessen wird, denn wann trägt man Judogi und neuen Gürtel schonmal im Wohnzimmer?

Für die anderen JCler, die sich für die Onlineprüfungsvorbereitung angemeldet haben, startet in der kommenden Woche das Training. Dabei sind auch etliche Judoka, die zu Hause keine gleichgesinnten Sportler finden und wohl auf judounerfahrene Geschwisterkinder bzw. Eltern oder das größte Kuscheltier zurückgreifen müssen. Judo ohne Partner ist eben nur schwer denkbar.