Julius Glaser hat seiner Erfolgsserie am Samstag noch einen drauf gesetzt: beim European Cup in Berlin gewann der starke Nachwuchslöwe Gold in der Klasse -55 kg. Fast 400 Athelten gingen in der Bundeshauptstadt nach 4 Jähriger Pause wieder an den Start. Anfang des Jahres hatte Julius bereits in Teplice Silber gewonnen. In Berlin lief alles wie am Schnürchen und er setzte sich gegenüber der 20 Konkurrenten durch. So spielte am Ende eines langen Turniertages die deutsche Nationalhymne für den Wermelskirchener.
Nach einem schnellen Auftaktsieg durch Haltegriff traf Julius auf seinen langjährigen Trainingspartner und sehr guten Freund Maximilian Gruber. In einem packenden Duell gelang es dem Löwen den Partner nach 6 Minuten zu kontern und den Sieg einzufahren. Gegen Varnici aus Serbien bewies Julius wieder Ausdauer und siegte zu Beginn des Golden Scores. Im anschließenden Halbfinale gegen Muniz Acosta aus Polen kam es zu einem weiteren packenden Schlagabtausch. Beide Kämpfer konnten eine Wertung einfahren, doch Julius erhielt zudem noch zwei Strafen und stand so mit einem Fuß auf der Verliererseite. In gewohnter Manier behielt er aber einen kühlen Kopf und nutzte seine Chance wieder direkt zu Beginn der Verlängerung. Anhänger und Freunden daheim vorm Bildschirm und in Berlin vor Ort hatten zu diesem Zeitpunkt schon viele Nerven verloren. Dann kam der Endkampf gegen den Ungarn Kunyik. Ohne Strafen auf beiden Seiten stand es zum Ende der 4 minütigen Kampfzeit wieder unentschieden. Somit ging es für Julius im fünften Kampf zum vierten Mal in die Verlängerung. Auch dieses Mal zeigte der Löwe keine Müdigkeit und konnte sich nach 5:24 Min mit einem Würgegriff durchsetzen. Verdienter Jubel und Lohn für seinen Trainingsfleiß und seine Judoliebe.
Fünf Kämpfe hätte Vereinskameradin Carolin Scheida gerne gehabt um ihr Können im Ultraleichtgewicht bis 40kg unter Beweis zu stellen. Doch bei 4 gemeldeten Teilnehmerinnen wird auf dieser Ebene nicht im Modus Jeder gegen Jeden gekämpft sondern nach Losung zwei Halbfinals ausgetragen. Hier traf Caro ausgerechnet auf die an 1 gesetzte Melody Veillard (Schweiz), die in diesem Jahr bereits vier große Medaillen erkämpfen konnte. Trotz starker Gegenwehr musste sie sich geschlagen geben. Nun galt es gegen die Französin Jaures zu siegen um sich eine Medaille zu sichern, denn die IJF vergibt in dem Fall von 4 Teilnehmern nur 3 Medaillen. In beeindruckender Manier gelang dies der JClerin bei ihrer EC Premiere. Mit einem spektakulären Wurf beförderte sie ihre Konkurrentin auf den Rücken und nahm verdient die Bronzemedaille in Empfang.