Zuvor hatte er es noch gesagt: „Eine Medaille auf der Deutschen wäre schon schön.“ So wurde Julius Glaser im Vorbericht der lokalen Presse auf die DEM U18 in Leipzig zitiert (https://www.rga.de/lokales/wermelskirchen/eine-medaille-waere-schon-schoen-92103531.html). Dass es dann aber tatsächlich so kommen würde und er sogar im großen Finale stehen wird, hat Julius wahrscheinlich selbst nicht geglaubt beziehungsweise wohl erst einen Tag später realisiert.

Die deutsche Spitze -50kg (entnommen der DJB Homepage) und oben dabei Julius Glaser (links)

Seine Gewichtsklasse -50kg startete erst am frühen Nachmittag. Ohne Freilos konnte sich Julius im Auftaktkampf etwas warm kämpfen und zeigte sich direkt in guter Verfassung. Die erste Bodensituation nutzte der Löwe zum Sieg. Im nächsten Kampf siegte Julius durch eine Selbstfalltechnik. Das anschließende Viertelfinale verlief spannend. Obwohl Julius klar dominierte und er seinem Gegner zwei Strafen aufzwang wollte ihm keine vorzeitige Entscheidung gelingen. Der Kontrahent konnte den starken Ansätzen des JClers immer wieder knapp entkommen. Doch zu Beginn des Golden Scores beförderte ihn eine starke Fußtechnik auf die Seite und den Löwen ins Halbfinale. Hier kam es zur Wiederholung des Halbfinales der Westdeutschen Meisterschaft. Levin Michailov war folglich gut eingestellt auf den amtierenden Westdeutschen Meister. In einem starken Schlagabtausch sicherte sich Julius durch eine Würgetechnik den Lohn für seinen außerordentlichen Trainingsfleiß. Mit dem Finaleinzug war ihm die begehrte Medaille in seinem ersten U18-Jahr nicht mehr zu nehmen. Zu Hause jubelten zahlreiche Fans und Freunde am Bildschirm mit den JClern vor Ort in Leipzig: Julius, sein Vater Dirk und Coach Kaweh Scheida. Im Finale traf Julius auf den Deutschen Meister des Vorjahres -46kg Ramzan Deliev. Der Potsdamer begann dominant, doch der JCWKler fand immer besser in den Kampf. Eine Wertung für Deliev wurde zurück genommen und der Kampf ging ausgeglichen weiter. Eine Minute vor Kampfende wurde der Wazari jedoch wieder gegeben, sodass für Julius keine Zeit mehr war, den Rückstand aufzuholen. Erhobenen Hauptes verließ der Löwe dennoch die Matte, denn er hatte nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen. „Gold holen wir in einem der kommenden Jahre.“ blickte Coach Scheida bereits in die Zukunft.

Viele JCler fieberten vor dem Bildschirm mit wie hier Svenja Schulz in Radevormwald