Packliste für ein Judo-Turnier: Judopass, Judoanzug, Judogürtel, Getränk.
Zusätzlich müssen Frauen ein weißes T-Shirt tragen.
Alle Kämpfer müssen spätestens zum Beginn der Wiegezeit in der Halle anwesend sein. Bei den meisten Turnieren gibt es unterschiedliche Wiegezeiten, abhängig von Alter und Geschlecht. Die genauen Zeiten könnt ihr in der Ausschreibung des jeweiligen Turniers nachlesen. Diese findet ihr bei der „Turnieranmeldung“ neben dem „Anmelde“-Button oder online, indem ihr nach dem Turnier sucht.
Die Kämpfer werden in etwa gleichschwere Gruppen eingeteilt, um faire Kämpfe zu gewährleisten. Bei vielen Anfängerturnieren gibt es keine festen Gewichtsklassen. Bei größeren Turnieren werden feste Gewichtsklassen verwendet. Es kann hilfreich sein, vorab nicht zu viel zu essen, um eventuell gegen leichtere Gegner antreten zu können.
Nach der Wiegezeit gibt es eine Pause, bevor die eigentlichen Kämpfe beginnen. Diese Pause dauert in der Regel etwa 30 Minuten. Es kann jedoch vorkommen, dass vorherige Kämpfe noch nicht beendet sind und sich die Pause dadurch verlängert.
Nach den Kämpfen werden die Sieger geehrt. Und falls es dieses Mal nicht für das Podest gereicht hat – es gibt immer ein nächstes Mal! 😉
Vor dem Kampf: Wer schulterlanges oder längeres Haar hat, muss es hochbinden. Ein Dutt ist hierfür eine einfache Lösung. Frauen müssen zudem ein weißes T-Shirt unter ihrem Judogi tragen.
Zu Beginn wird angesagt, welche Gewichtsklasse auf welcher Matte kämpft und wer die Kämpfer sind. Ein typischer Aufruf könnte so klingen: „In der Gewichtsklasse bis 33kg kämpfen jetzt auf Matte 2: Max Mustermann gegen Jan Fischer. Es bereiten sich vor ebenfalls bis 33kg Simon Müller und Ron Bauer.“
Um die Kämpfer unterscheiden zu können, wird ein Zusatzgürtel benötigt. Der zuerst genannte Kämpfer trägt einen weißen, der zweite einen roten Gürtel. Falls ihr keinen solchen Wettkampfgürtel habt, ist das kein Problem. Die Trainer, die zu den Turnieren mitkommen, bringen welche mit, die ihr euch ausleihen könnt.
Wenn ihr an der Reihe seid, stellt sich der zuerst genannte Kämpfer rechts und der zweite links vom Kampfrichter auf. Auf dessen Anweisung betreten beide die Matte, verbeugen sich und der Kampf beginnt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Judo-Kampf zu gewinnen. Ein direkter Wurf des Gegners auf den Rücken bringt einen Ippon – einen vollen Punkt – und somit den Sieg. Wenn der Gegner sich noch auf die Seite drehen konnte, gibt es einen Waza-ari, einen halben Punkt. Zwei Waza-ari entsprechen einem Ippon. Man kann auch im Bodenkampf gewinnen: Hält man den Gegner 10 Sekunden auf dem Rücken, gibt es einen Waza-ari; für 20 Sekunden einen Ippon. Ab der U15 sind Armhebel erlaubt, ab der U18 auch Würgegriffe.
Der Kampfrichter gibt verschiedene Kommandos, oft begleitet von einem Handzeichen. Die wichtigsten sind „Hajime“ (Beginn) und „Mate“ (Unterbrechung). Er kann auch Wertungen anzeigen, Strafen (Shidos) verteilen oder signalisieren, dass ein Kämpfer einen Haltegriff hat. Bei drei Shidos hat ein Kämpfer verloren. Im Kinderbereich werden Kämpfer zuerst verwarnt und erhalten eine Erklärung für ihr Fehlverhalten.
Endet der Kampf ohne klaren Sieger, wird dieser durch den Kampfrichterentscheid bestimmt. Bei höheren Altersklassen gibt es den Golden-Score, eine Art Verlängerung.
Nach Entscheidung des Kampfes zeigt der Kampfrichter den Sieger an, beide Kämpfer verbeugen sich, geben sich die Hand und verlassen die Matte.