Traditionell trifft sich bei den Bremen Masters die Elite des Nachwuchsjudosportes in der Hansestadt. In diesem Jahr wurde das Turnier aufgrund der Pandemielage als Sichtungsturnier ausschließlich für nominierte Kämpfer aus 12 Nationen durchgeführt. Das Erfolgsduo des JC Wermelskirchen Till Scheida und Luke Cabecana hatte nach dem Abschneiden bei der Deutschen Meisterschaft vor zwei Wochen nicht damit gerechnet, überhaupt benannt zu werden. „In Bremen dürfen lediglich die vier Medaillengewinner der Deutschen und zwei weitere Starter aus der ganzen Republik an den Start gehen. Da sind wir garantiert nicht bei.“ sagte Luke noch zu Beginn des Herbstferienlehrgangs. Doch wenige Tage später trudelte die Nominierung in Wermelskirchen ein: beide Löwen durften in Bremen ihr Können unter Beweis stellen.
Till Scheida erarbeitete sich sein Gewicht -50kg zurück und startete mit einem Arbeitssieg in das Turnier. Anschließend musste er der internationalen Konkurrenz jedoch den Vortritt lassen.
Für Luke Cabecana lief es -55kg dagegen besser. In der Vorrunde konnte er sich in beiden Kämpfen durchsetzen und zog als Gruppenerster in das Viertelfinale ein. Dieses konnte er vorzeitig gewinnen. Nachdem es für Luke bei der Deutschen in Leipzig nicht glatt lief, kam im Halbfinale die große Chance, zu zeigen, dass er zur nationalen Spitze seiner Gewichtsklasse gehört. Gegen den amtierenden Deutschen Meister entwickelte sich ein spannendes Duell. Nachdem beide Kämpfer eine mittlere Wertung erzielen konnten, gelang es Luke, den Freiburger zu kontern und stand somit im Finale. Hier traf er wie in der Vorrunde auf Sil Velstra aus den Niederlanden. Gold war somit zum Greifen nahe, doch der sympathische Nachwuchslöwe war sich bewusst, dass es ein schwerer Kampf werden würde. Der JCler startete stark in den Endkampf, doch der Niederländer ließ sich davon nicht beeindrucken und nutzte einen inkonsequenten Ansatz geschickt zum Sieg. Silber schmeckte für Luke an diesem Tag somit etwas bitter, da er den Sieger zuvor geschlagen hatte. Aber auf dem Podest bei diesem hochkarätigen Turnier zu stehen ist eine beeindruckende Leistung. Dies unterstreicht auch das Resultat, dass sich neben Luke nur ein weiterer Kämpfer aus NRW überhaupt in Bremen mit einer Medaille schmücken konnte. Sein Trainingspartner Maxim Taran startete dabei auch in Lukes Gewichtsklasse und wurde Dritter.