Ein phänomenales Team in Dormagen: v.l. Phil, Julius, Emma, Hannah, Manon, Ida, Mayla, Caro und Julia

Es ist ein ganz besonderes Team, das der JC Wermelskirchen  aktuell im Nachwuchs in die Wettkämpfe schickt. Besonders talentiert, besonders zusammenhaltend und besonders engagiert  – so begleiteten die Kämpfer an beiden Tagen sowohl die Vereinskameraden des anderen Geschlechtes als auch viele Löwenanhänger der anderen Altersklassen sowie zahlreiche Eltern. Kein Wunder also, dass die Truppe von Trainer Kaweh Scheida die Blicke bei der Westdeutschen Meisterschaft U15 in Dormagen folglich auf sich zog.
Und dies auch absolut zu recht: mit insgesamt 5 Medaillen, darunter zwei Titeln, erreichten die sechs Athleten ein phänomenales Ergebnis. Das traditionelle Gartenfest wurde bereits von den Jungs am Samstag gesichert. Das spektakuläre Abschneiden der Girls am Folgetag war dann noch das Sahnehäubchen.

Phil Cabecana startete in der Klasse -34kg. Im ersten Kampf hatte er es mit einem unbequemen Gegner zu tun, doch Phil behielt die Oberhand. Mit einem weiteren Sieg zog er in das Finale ein. Da Phil noch der jüngeren Altersklasse U13 angehört und vom Doppelstartrecht Gebrauch machte war die anschließende Niederlage im Endkampf schnell vergessen. Zu Recht freute sich das Nachwuchstalent über das gewonnene Edelmetall.

-46kg trat Julius Glaser als einer der beiden Titelfavoriten auf die Matte. Aufgrund einer merkwürdigen Loszuordnung traf er nach zwei souveränen Siegen auf den Bezirksmeister aus Düsseldorf. So kam es bereits im Viertelfinale zum erwarteten Endkampf. Die beiden Freunde schenkten sich nichts, kämpften auf hohem Niveau und nach der doppelten Kampfzeit mussten die Kampfrichter die schwere Entscheidung treffen. Aufgrund des dominanten Griffkampfes erklärten sie den Kämpfer aus Mönchengladbach zum Sieger. Julius musste notgedrungen den Weg durch die Trostrunde antreten. Hier wurde er der Favoritenrolle absolut gerecht und konnte noch drei Mal souverän gewinnen. Die Bronzemedaille schmeckte ohne Finalteilnahme ein wenig bitter für den Löwen, doch fünf Siege auf diesem Niveau bewiesen sein großes Judotalent.

Traditionell ist der JCWK im Leichtgewicht der Mädchen -33kg durch Namen wie Sheikh, Schubert und Scheida immer schon stark vertreten gewesen. In diese großen Fußstapfen trat die noch junge Julia Scheida in der Rückennummer ihrer großen Schwester. Mit 7kg Untergewicht kämpfte sie in den ersten beiden Begegnungen beherzt und unterlag. Im letzten Kampf traf sie auf eine körperlich gleich starke Gegnerin und konnte mit schönem Angriffsjudo die Bronzemedaille gewinnen.

-44kg gingen gleich zwei Löwinnen an den Start. Ida von Grünberg zeigte eine tolle Leistungssteigerung im Vergleich zu den Bezirksmeisterschaften. Sie konnte nach einer Niederlage zwei Mal gewinnen und lag auch im vierten Kampf vorne, doch der Trainingsrückstand ließ die Kräfte schwinden, sodass Ida Neunte wurde.
Hannah Glauner ging als Titelverteidigerin in das Rennen. Nach einem souveränen Sieg kam es bereits im Viertelfinale wie auch bei Julius zur Wiederholung des Endkampfes von vor einem Jahr. Mit unglaublichem Kampfgeist siegte Hannah mit einer mittleren Wertung. Die beiden anschließenden Siege waren gefühlt nur noch Formsache für das Wermelskirchener Talent auf dem Weg nach ganz oben.

Judo ist eben doch auch Teamsport: Gemeinsame Vorbereitungen für Emmas Auftritt 🙂

Während alle anderen nun durch waren ging es in der zweiten Waagerunde für Emma Becker erst so richtig los. Nach zwei Freilosen musste Emma gegen die bereits warm gekämpfte Titelträgerin ran. Emmas Vorstellung in diesem Kampf beeindruckte nicht nur das Wermelskirchener Lager. Einen Rückstand glich sie aus, ließ sich nicht durch eine zurückgenommene Wertung aus der Ruhe bringen und siegte schlussendlich nervenstark und ausdauernd. Nach diesem Kampf war die Verschnaufspause fast zu klein, doch nun wollte Emma auch nach den Sternen greifen. Im Halbfinale stand da aber noch ein harter Brocken im Weg. Die konterstarke Walheimerin hatte Emma schon auf der BEM sehr gefordert und nun war die Löwin vom ersten Kampf angeschlagen. Doch alle, die Emma kannten, wussten, dass mit ihr zu rechnen war. Stark attackierte sie von Anfang an trotz schwindender Kräfte und erreichte schließlich durch eine wunderschöne und taktisch starke Finte den vorzeitigen Sieg. Nun war das Schwerste geschafft, doch natürlich wollte Emma jetzt auch den Titel. Im Finale fackelte sie nicht lange und donnerte die Kontrahentin mit dem ersten Ansatz auf die Matte: der krönende Abschluss eines tolle Turniertages war geschafft. Den Jubel des Fanlagers nahm das gelb-schwarze Löwenrudel noch mit in die nahe Eisdiele.

Das GER auf der Rückennummer kann nur für Granate stehen – so beeindruckend war der Auftritt der Wermelskirchener Mädels in Dormagen 😀