In Lünen treffen Anfang September stets die Nachwuchskämpfer des Bundeslandes zum Landessichtungsturnier  zusammen. Vor den Augen der Landestrainer geht es um eine erste Standortbestimmung für das neue Jahr, denn die antretenden Jahrgänge bilden 2024 die U15, U18 und U21.
Das Team des JC Wermelskirchen hat gemeinsam mit Trainer Kaweh Scheida wieder einmal für Furore gesorgt. Mit nur 10 Teilnehmern landete der Club in der Mannschaftswertung auf dem respektablen zweiten Platz. Lediglich die Judofreunde der SSF Bonn konnten eine Goldmedaille mehr erkämpfen.
Insgesamt fünf Goldmedaillen, einen fünften und zwei siebte Plätzeholten gewann die AthletenInnen an beiden Wettkampftagen. Übertragen auf das nächste Jahr wären dies fünf Titel auf der Westdeutschen und vier Startplätze auf der nationalen Meisterschaft. Aber das liegt noch in weiter Ferne, zunächst einmal stand im Vordergrund, dass sich die AthletenInnen in der teilweise neuen Gewichtsklasse ein wenig warm kämpfen.

Unser „Hahn im Korb“ in der U17 Julius Glaser machte den Auftakt und demonstrierte auch in seiner neuen Gewichtsklasse -55kg seine ganze Stärke. Mit traumhaftem Judo marschierte er mit drei Siegen bis in das Finale. Hier wartete ein alter Bekannter auf Julius, der sich in dieser Gewichtsklasse schon länger heimisch fühlt. Doch der Newcomer ließ sich trotz hartem Kampf die Goldmedaille nicht nehmen und siegte mit seiner Spezialtechnik.
Carolin Scheida trat fast parallel zu Julius auf die Matte und deklassierte im Ultraleichtgewicht -40kg die Konkurrenz. Nach zwei Siegen stand die Löwin ganz oben auf dem Treppchen.
Dort wollte auch Emma Becker in der neuen Gewichtsklasse -57kg hin, doch vor ihr lag ein schwerer Weg. Nach einem Auftaktsieg bezwang unsere Granate die Kämpferin Eifert aus Bevergern vorzeitig und zeigte, dass ein weiterer Turniersieg möglich war. Im Endkampf entwickelte sich ein spannender Judokampf, den Emma klar dominierte, aber zunächst nicht für sich entscheiden konnte. Nach acht Minuten Kampfzeit sprachen letztendlich die Kampfrichter ein Machtwort und disqualifizierten die Kontrahentin wegen Passivität.
Auch Mayla Gulich hatte den Gewichtsklassenwechsel vollzogen und startete zum ersten Mal ihr Comeback nach einjährigem Auslandsaufenthalt. In der Liga hatte Mayla schon in die 57er Klasse hineinschnuppern und erste Siege einfahren können, bei einem Einzelturnier ist das aber immer nochmal eine andere Hausnummer. Mayla zeigte sich nach einer Auftaktniederlage hellwach und nutzte geschickt eine Bodensituation zum Sieg. Im Kampf um Bronze musste sich die Löwin dann jedoch in der Bodenlage geschlagen geben und wurde Fünfte.
Hannah Glauner löste die Freundinnen -52kg quasi ab und übernahm es hier die gelb-schwarzen Vereinsfarben gemeinsam mit Ida von Grünberg würdig zu vertreten. Ida gewann an Erfahrung, zeigte einen sehr starken Kampf gegen die Finalistin, der ihr alles abverlangte und musste sich auch in der nächsten Begegnung geschlagen geben. Hannah trumpfte in Lünen wieder einmal auf und gewann alle ihre fünf Kämpfe überlegen.

Ein super starkes Team: v.l. Emma Becker, Ida von Grünberg, Mayla Gulich, Hannah Glauner, Carolin Scheida, Julius Glaser und Kaweh Scheida

Am Sonntag waren dann nur Jungs des JCWK in der U14 am Start.
Phil Cabecana wurde seiner Favoritenrolle mehr als gerecht. In seinen drei Kämpfen ließ der Löwe nichts anbrennen und gewann überlegen. Dabei sorgte er im Finale mit einem spektakulären Konter für ein Raunen in der Halle.
Leopold Harms startete stark in das Turnier und gewann seine ersten beiden Kämpfe vorzeitig. In der nächsten Begegnung musste er sich in einem ausgeglichenen Duell geschlagen geben. In der Trostrunde ging Leopold noch einmal als Sieger von der Matte ehe ihn eine knappe Niederlage bremste. Mit Platz 7 konnte das Nachwuchstalent jedoch sehr zufrieden sein, hatte er doch ein starkes Turnier gekämpft.
Auch Elias Behrendt und Jannis Frieg gingen in Lünen an den Start. Für ihr Turnierdebüt auf Landesebene suchten sie sich eine stark besetzte Maßnahme aus und mussten sich der Konkurrenz beugen. Die gemachten Erfahrungen werden sie aber weiter voran bringen.