Heute fanden die Westdeutschen Einzelmeisterschaften der U18 in Herne statt. Der Judoclub Wermelskirchen wurde dort von Emma Becker, Hannah Glauner und Carolin Scheida vertreten. Alle Drei waren vom Landestrainer Frank Urban zu den Titelkämpfen auf Landesebene gesetzt worden und wollten sich unbedingt für die Deutschen Meisterschaften in zwei Wochen in Leipzig qualifizieren.
Die Ausgangsposition als Gesetzte ist nicht unbedingt einfach, denn man ist bekannt und steht unter einem gewissen Druck, selbst wenn es nur der eigene Siegeswille ist.

Emma Becker machte -57kg den Auftakt im JC Lager. Mit Entschlossenheit marschierte sie durch ihre beiden  Vorrundenkämpfe. Im Viertelfinale musste sie ein wenig Geduld aufbringen, ehe sie als Siegerin die Matte verließ. Der Halbfinalkampf verlief zunächst zu Emmas Gunsten. Sie konnte klar dominieren und ihre Kontrahentin lediglich ein paar Aktionen im Boden zeigen. Doch eine Wertung wollte heute nicht gelingen. Die Bevergernerin war ebenfalls gesetzt worden und ließ alle Ansätze der Löwin ins Leere laufen. Nach Ablauf der regulären Kampfzeit wendete sich so das Blatt. Beide hatten nun zwei Strafen und Emma musste der schwindenden Kondition Tribut zollen und die dritte Bestrafung hinnehmen. Nun war der Kopf gefragt, denn die JClerin hatte im letzten Jahr einen ähnlichen Turnierverlauf erlebt und war damals Fünfte geworden. In diesem Jahr sollte es aber Bronze werden und nach anfänglichem Zögern zeigte Emma im kleinen Finale ihre ganze Stärke und siegte vorzeitig.

Hannah Glauner startete bis 52 kg parallel zu Emma. In ihrem ersten U18-Jahr war schon die Setzung zur Westdeutschen ein großes Kompliment, doch natürlich wollte die talentierte Löwin mehr. Zum Start ließ Hannah nichts anbrennen und beendete ihre ersten drei Kämpfe siegreich in kurzer Zeit. Auch im Halbfinale geriet der Youngster nicht wirklich in Gefahr und zog nach drei Titeln in der U15 auch in der höheren Altersklasse in den Endkampf ein. Hier kam es zum erwarteten Aufeinandertreffen mit der zweiten Gesetzten Pia Urban im Feld. Pia und Hannah kennen sich durch zahlreiche gemeinsame Lehrgänge gut und starteten einen offenen Schlagabtausch. Nach einer Minute setzte die Löwin alles auf eine Karte und startete einen Überraschungsangriff, der die Kontrahentin aus dem Gleichgewicht brachte: Ippon und somit der vierte Titel in Folge für unsere Hannah!

Wie gewohnt musste Carolin Scheida lange auf ihren Einsatz warten. Im Ultraleichtgewicht -40kg hatte Caro vor zwei Jahren den Titel der Deutschen Meisterin geholt. In Herne trat lediglich eine Gegnerin gegen sie an. Caro wurde ihrer Favoritenrolle souverän gerecht und Westdeutsche Meisterin. Leider verwehrte man den beiden kampfbegeisterten Mädels den Rückkampf. In zwei Wochen in Leipzig wird das Feld aber deutlich voller sein.

 

Ganz in den Dienst des Teams stellte sich heute auch Mayla Gulich, die ihre Freundinnen in Herne unterstützte. Dabei wäre Mayla selbst gerne bei der Westdeutschen am Start gewesen, hatte die Quali mit Platz 5 im stärksten Bezirk auf der Qualifizierungsebene aber denkbar knapp verpasst.

Gerne wäre auch Julius Glaser in Herne auf die Matte gegangen. Ein grippaler Infekt zwang den Deutschen Vizemeister jedoch ins Bett anstelle der Wettkampfhalle. Sein Landestrainer Jan Teffet setzte den Löwen kurzerhand zu den nationalen Titelkämpfen weiter, sodass Julius Zeit hat, sich zu erholen und dann auf den Deutschen ins Geschehen einzugreifen.