Julius Glaser reiste zu seinem zweiten European Cup nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den DEM mit wenigen Erwartungen. Im Gepäck nach Teplice hatte er das Ziel, unbedingt einen Kampf auf dem internationalen Terrain zu gewinnen und zu zeigen, was er drauf hat. Das ist ihm mehr als gelungen, denn der Nachwuchslöwe gewann mit sechs Siegen die Bronzemedaille!
Am European Cup in Tschechien nahmen 920 Teilnehmer aus 39 Nationen teil. Selbstverständlich entsendete jedes Land nur die stärksten Athleten zu dieser Maßnahme, sodass das Feld hochkarätig besetzt war.
Julius Glaser startete in der Klasse bis 50kg und konnte mit einem starken Bodenkampf sogleich den ersten Kampf durch Haltegriff gewinnen. Sein Ziel war erreicht, doch Julius war nicht zu stoppen. Mit einer Würgtechnik zwang er in der nächsten Runde den Österreicher zur Aufgabe. Doch nicht nur im Boden zeigte Glaser seine Stärken. Den dritten Kampf gewann er gegen einen starken Brasilianer durch eine mittlere Wertung für seine Spezialtechnik. Die Anhänger daheim fieberten mit ihm mit und jubelten nach vier langen Minuten, da der Kontrahent zum Ende nochmal alles ausgepackt hatte, was er aufbieten konnte. Den Viertfinaleinzug des Bergischen Jungen konnte er aber nicht verhindern. Hier musste sich Julius dem späteren Silbermedaillengewinner aus Italien in einem harten Schlagabtausch geschlagen geben, doch anschließend fand er wieder zurück auf die Siegerspur und gewann den ersten Kampf in der Trostrunde souverän. Im Kampf um den Einzug um Platz drei traf er auf einen sehr unorthodox kämpfenden Brasilianer. Julius fand zunächst nicht gut in den Kampf und kassierte zwei Strafen. Doch dann wendete sich das Blatt und Silvas Ansätze liefen immer ins Leere. So erhielt auch der Brasilianer zwei Strafen. Kurz vor Ende der Kampfzeit wurde der Kontrahent für eine unerlaubte Handlung disqualifiziert. Nun stand Julius Glaser im kleinen Finale und bot dem körperlich überlegenen Alisan Yildiz Paroli. Mit einem starken Richtungswechsel setzte Julius den türkischen Nationalkaderathleten derart unter Druck, dass er sich nur durch die Kopfbrücke abfangen konnte. Aus Schutz der Athleten wird in diesem Fall auch die Disqualifikation ausgesprochen, sodass Julius die Medaille nicht mehr zu nehmen war. Was für eine starke Leistung – was für ein Tag!