Eine kleine Delegation des JC Wermelskirchen nahm am bundesoffenen Senioren Cup in Bochum teil.
Die Bochumer hatten trotz der schwierigen Umstände daran festgehalten, das Turnier auszurichten. Sehr zur Freude von Natica Gulich, Vanessa Kopperberg und Katrin Seide, die gerne alle nochmal vor dem Ligabeginn Wettkampfluft schnuppern wollten. Letztendlich kehrte das Trio mit drei Mal Gold zurück und der JCW war somit der erfolgreichste Verein des Turnieres.
Natica Gulich hatte sich vor zwei Jahren noch zwei Mal geschlagen geben müssen in der Altersklasse F2 (Ü40). Für dieses Jahr hatte sie sich viel vorgenommen, denn Natica hatte während der Pandemiezeit eifrig – so gut es eben unter diesen Voraussetzungen überhaupt ging – trainiert. Ihren enormen Leistungsfortschritt stellte sie in Bochum endgültig unter Beweis. Im ersten Kampf ihrer Gewichtsklasse zauberte sie nach wenigen Sekunden eine schöne Selbstfalltechnik auf die Matte. Nun stand ihr mit Nadine Rössler aus Heiligenstadt jedoch ein harter Brocken gegenüber. Rössler hatte 2018 und 19 den Vizeweltmeistertitel -63kg gewinnen können und somit der Späteinsteigerin aus Wermelskirchen sowohl internationale als auch langjährige Wettkampferfahrung voraus. Doch Natica trat ihr mit Löwenmut entgegen, entschied, dass Angriff die beste Verteidigung ist und setzte wieder einen Tomoe-nage sofort zu Kampfbeginn an. Die Kontrahentin wurde von den starken Beinen der Balettlehrerin in die Luft gehoben und fiel kontrolliert und mit Schwung auf den Rücken – der Kampf war verdient gewonnen. Platz 1 also für Natica!
Parallel dazu kämpfte Vanessa Kopperberg erstmals bei den Senioren, denn das „Küken“ vollendet erst im Dezember das dritte Jahrzehnt. Ihre Premiere im Ü30 Bereich hätte kaum besser laufen können. Auch sie siegte einmal mit Tomoe-nage und behielt im zweiten Kampf klar durch ihre Spezialtechnik im Stand die Oberhand. Platz 1 für Nessy!
Nun hatten die Beiden die Latte hochgelegt und als Letztes musste Routinier Katrin Seide heran, die jedoch gesundheitlich bedingt zwei Monate zu Beginn des Jahres nicht trainieren konnte. Anmerken ließ sich die Löwin dies nicht: Kampf 1 beendete sie – wie sollte es anders sein – mit Tomoe-nage (Selbstfalltechnik wie die anderen). Im zweiten Kampf dominierte sie eine alte Bekannte und nutzte geschickt einen Übergang in die Bodenlage zum Sieg. Platz 1 auch für Katrin!
Trainer Lutz Hartmann war voll des Lobes für das Trio: „Eure Kämpfe waren der Hammer. Wenn ich wieder da bin, bekommt ihr dafür jede Menge Eis.“ Irgendwann hatte er nämlich mal Tomoe-nage als Eistechnik (*wer die Technik im Wettkampf wirft, kriegt ein Eis) ausgerufen. Nun macht er sich aber erstmal mit seiner Frau auf gen Nordkap und wird den Ligastart der Frauen im Mai folglich nur aus der Ferne verfolgen können.